Chronische Schmerzen


Allgemein

Chronische Schmerzen entstehen, wenn der Schmerz seine eigentliche Funktion als Warn- und Signalhinweis verliert und einen selbstständigen Krankheitswert erhält.

Schätzungen gehen davon aus, dass alleine in Deutschland 5-8 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen leiden, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Es bestehen wohl kaum Zweifel, dass sich biologische Faktoren auf Schmerzen auswirken und dass Schmerzen das seelische Befinden (z.B. in Form von Depression oder Angst) und den Alltag (in Form von Beeinträchtigung von Aktivitäten und sozialen Kontakten) negativ beeinflussen.

Dagegen ist nicht jedem klar, dass auch psychische Faktoren einen Einfluss auf das Schmerzerleben haben. Und genau diese psychischen Faktoren können u.a. wiederum mit Hypnose beeinflusst werden.

 

Behandlung

Hypnose lässt sich bei der Schmerztherapie in vielen verschiedenen Bereichen einsetzen. Dabei kann Hypnose in eine multimodale Schmerztherapie eingebunden werden oder auch für sich alleine angewandt werden.
Die wichtigsten Behandlungsansätze sind:

  • Aufdeckung der emotionalen Ursachen:
    Bei der Schmerzbehandlung ist es immer erforderlich, unverarbeitete emotionale Prozesse auszuschließen bzw. aufzudecken und zu bearbeiten. Werden emotionale Ursachen des Schmerzes ignoriert, wird der Schmerz allen Behandlungsversuchen trotzen.
    Und gerade die Hypnoanalyse ist optimal für dieses Vorgehen geeignet.

  • Schmerzkontrolle:
    In tiefer Hypnose lässt sich Schmerzunempfindlichkeit oft leicht herstellen. Durch Anwendung von Selbsthypnose kann der Betroffene erlernen, den Schmerz selbstständig abzuschalten.
    Wird eine hinreichend tiefe Hypnose etabliert (dies ist nicht mit allen Menschen möglich), kann auch ein Codewort im Unterbewusstsein verankert werden, mit dessen Hilfe der Betroffene die Schmerzwahrnehmung an jedem beliebigen Ort willentlich ein- und ausschalten kann.

  • Verinnerlichen von Behandlungszielen:
    Mit Hypnose können Wege zu Behandlungszielen, bei denen der Klient noch Schwierigkeiten bei der Umsetzung hat, gefestigt und gestärkt werden.
    Das kann vor allem in einer multimodalen Schmerztherapie sehr gut eingesetzt werden.

  • Schmerzlinderung durch Suggestionen:
    Schmerzen werden im Gehirn durch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Bereichen erzeugt. Wissenschaftliche Untersuchungen mit QEEG-Aufnahmen bzw. mit SPECT-Analysen haben klar belegt, dass durch Suggestionen gezielt Einfluss auf diese bestimmten Bereiche genommen werden kann (1) und dadurch Schmerzlinderung erreicht werden kann.

 

(1) dabei handelt es sich um den präfrontalen Kortex (PFC), den anterioren cinculären Kortex (ACC), der Insula, und den Bereichen S1 und S2 im somatosensorischen Kortex